Das Anti-Denkmal „SORRY“
Das Anti-Denkmal „SORRY“ kritisiert die „Festung Europa“ und regt zum Nachdenken über aktuelle Migrationsfragen an.
Der Platz an der Oderpromenade der Doppelstadt Frankfurt Oder)-Slubice in Sichtweite der Grenze, an dem das Anti-Denkmal seit Juni steht, ist gut gewählt. Selten werden familiäre, zwischenmenschliche, soziale und nicht zuletzt wirtschaftliche und infrastrukturelle Verflechtungen so deutlich wie hier. Das Kunstwerk stand bereits im Mittelpunkt einer Demonstration mit dem Titel „SORRY for pushbacks“ und einer Urban-Knitting-Aktion.
Kürzlich traf ich mich dort mit der Gruppe Peace Ambassadors Poland vor der Arbeit von Joanna Rajkowska. Mit dabei waren Vertreter und Vertreterinnen aus Italien, Polen und Deutschland. Die Aktivisten und Aktivistinnen wollen auf die Bedingungen aufmerksam machen, unter denen sich Menschen auf den Weg in die EU machen. Wir sprachen über die politische Situation in Deutschland und der EU, über die bevorstehenden Wahlen in Polen, über offene Grenzen, Grenzkontrollen und Racial Profiling.
Meine persönliche Meinung ist, dass wir niemals eine Schließung der Grenze zu Polen akzeptieren sollten. Ich erinnere mich, wie schön es war, als die Kontrollen wegfielen. Freiheit und ein nachbarschaftliches Europa sichern unseren wirtschaftlichen Erfolg und den so wichtigen kulturellen Austausch. Unser Ziel muss es sein, Flüchtlingsabkommen mit Staaten wie der Türkei zu erreichen und zu erhalten. Dabei ist auch die Situation vor Ort zu berücksichtigen, im Falle der Türkei die Lage der Kurdinnen und Kurden und der Kampf des Landes gegen eine galoppierende Inflation von fast 60 Prozent. Es gibt legale Möglichkeiten der Migration nach Deutschland, die wir nutzen und fördern müssen. Damit sollten wir das menschenverachtende Geschäft der Schlepper bekämpfen.
SORRY: http://www.rajkowska.com/en/sorry/