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Ein Glück, Sauwetter

Zum ersten Mal seit vielen Jahren haben wir in Brandenburg eine gute Regenmenge. In Fürstenwalde wurden 2023 bisher gut 687 l/qm Niederschlag gemessen. Über 700 l/qm und mehr könnten es bis zum Jahresende noch werden. Nach den trockenen Vorjahren – 412 l/qm in 2022, 547 l/qm in 2021 und 509 l/qm in 2020 – ist das ein echter Glücksfall für uns und unsere Umwelt.

Auf den Bildern ist unter anderem das Fredersdorfer Fließ zu sehen, das seit einer Woche Wasser in Schöneiche führt, gut 8 Wochen früher als in den letzten Jahren. Das ist ein gutes Zeichen.
Auch die Pegelstände der Oder sind derzeit recht hoch.
Dem Glück in diesem Jahr stehen jedoch die Folgen des Klimawandels gegenüber, die wir in den letzten Jahren mit Trockenheit und Wetterextremen schmerzlich zu spüren bekamen. Wir leben in einer Art Kochtopf-System. Wasser, das durch höhere Temperaturen zusätzlich verdunstet, kommt auch wieder herunter. Durch das Abschmelzen von Gletschern und Polkappen kommt immer mehr Wasser in den Kreislauf. Extremwetterereignisse und Starkregen werden dadurch begünstigt. Dennoch können die hohen Niederschläge in diesem Jahr nicht annähernd das Defizit ausgleichen, das in den vergangenen Jahren durch die hohen Temperaturen entstanden ist. Denn entscheidend ist auch, wann die Niederschläge fallen. Die Sommerniederschläge werden durch die nun höheren Temperaturen in dieser Jahreszeit sofort vollständig verdunstet. Sie wirken sich daher kaum auf das Grundwasser aus. Nur ergiebige Niederschläge im Winterhalbjahr können zur Grundwasserneubildung beitragen. Hinzu kommt: Wasser kann nur dann in Fließgewässer abfließen, wenn es in der Landschaft reichlich vorhanden ist, und das ist bei weitem nicht in ausreichendem Maße der Fall.
Das sieht man zum Beispiel am Neuendorfer Hauptgraben, der seit Jahren trocken liegt und auch jetzt nur ein Rinnsal ist.

 

Auch die Feldsölle sind nur minimal gefüllt.
Im Moment können wir uns aber noch über das Wasser freuen, das in unsere Region kommt, die Grundwasservorräte etwas auffüllt und unsere Wälder versorgt, bevor die nächsten trockenen Sommer kommen.