Zeige, dass Dir soziale Politik
wichtig ist.


Spitzenforschung in Erkner

Zusammen mit Manja Schüle habe ich kürzlich das IRS (Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung) besucht. Anlass war der Start des Portals: Stadt-Raum-Geschichte

Ich war begeistert von der hochkarätigen Forschung zur Alltags- und Architekturgeschichte der DDR. Bei einem zweiten Besuch informierte ich mich über Arbeitsweise, Finanzierung und Forschungsprojekte. Besonders freue ich mich auch, dass wir über das Programm zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts 100.200 Euro Bundesmittel für die Erhaltung des Papiernachlasses von Fritz Kühn nach Erkner holen konnten.
Am IRS erforschen mehr als 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichem Wandel und der Transformation von Räumen. Gegründet wurde es 1992 als „Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung“. Von Anfang an wichtig: Städtebau und Architektur der DDR. Ich freue mich sehr, dass sich das IRS intensiv mit der Geschichte und Genese unserer Region als Industriestandort und Lebensraum beschäftigt. Forschungsthemen liegen direkt vor der Haustür: zum Beispiel die Entwicklung und Veränderung der Region durch die Ansiedlung von TESLA oder Erkner als Industrieerbestandort mit seiner reichen Geschichte.
Historische Betrachtungen helfen auch, aktuelle und zukünftige Entwicklungen unseres Umfelds einzuschätzen. So ist zum Beispiel das serielle Bauen der DDR (die Platte) ein hochinteressantes Forschungsthema, da es in Zeiten von Ressourcenknappheit und durch die Planungsbeschleunigung mit Mustergenehmigungen bald eine Renaissance erleben könnte.
Die vier Millionen Euro, die dem Institut jährlich zur Verfügung stehen, werden je zur Hälfte von Bund und Ländern getragen. Der Etat wächst jährlich um zwei Prozent, was aber in Zeiten hoher Inflation nicht ausreicht, um die steigenden Kosten aufzufangen, so dass frei werdende Stellen teilweise nicht nachbesetzt werden können. Hier brauchen wir eine bessere Lösung, um die exzellente Forschung in unserer Region weiterhin umfassend zu ermöglichen.
Ich möchte das Institut auch dabei unterstützen, das eigene städtebauliche Umfeld mit seinen Industrieruinen positiv zu entwickeln.